»Prüft alles und behaltet das Gute. « 1.Thessalonicher 5,21 Im Bibeltext der SLT, HFA, NGÜ, GNB und NLB lesen…
Alles prüfen, dieser Rat ist immer sinnvoll. Wenn ich Brot kaufe, prüfe ich, ob es auch frisch ist. Wenn ich Eier kaufe, prüfe ich, ob die Schachtel kein zerbrochenes enthält. Kaufe ich eine Hose, prüfe ich, ob mir diese auch passt. Wer heiraten möchte, folgt dem Rat Friedrich Schillers: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet!“
Prüfen, sortieren und das Gute behalten gehört immer zu unserem Leben. Was für den Alltag gilt, ist umso wichtiger für das geistliche Leben.
Wenn Jesus Christus mir Vergebung meiner Schuld anbietet, weil er am Kreuz die Strafe für die Sünde stellvertretend getragen hat, prüfe ich und finde kein besseres Angebot. Andere Religionen erwarten, dass ich mich abmühe um besser zu werden, eine Sicherheit göttlicher Annahme gibt es nicht. Nur Jesus sagt: „Nimm mich im Glauben auf, und du bist berechtigt, für immer ein Kind Gottes zu sein.“ (Johannes 1,12) Hier finde ich den Weg, die Wahrheit und das Leben.
Wenn du dann dein Leben mit Jesus lebst, gilt es weiter zu prüfen. In der christlichen Szene tummeln sich unzählige Lehren und Meinungen. Die einen sagen, Jesus wäre zwar gestorben, aber nicht wegen unserer Sünden. Gott brauche kein Opfer und wir kämen doch alle in den Himmel. Andere suchen nach übersinnlichen Erfahrungen und sagen, diese machen das Christsein aus. Andere lehren, Christen müssten für ihre Errettung gute Werke tun. Wir müssen prüfen und alles Falsche verwerfen. Der einzige Maßstab, den wir dafür zur Verfügung haben ist die Bibel, Gottes Wort. Die Bibel muss ich kennen und ernst nehmen. Nicht wir Menschen haben die Deutungshoheit über Gottes Wort sondern sein Wort muss über mein Denken und Leben entscheiden. Nur wer die Bibel kennt, weiß, wie Gott denkt und urteilt. Nur mit diesem Wissen kann ich richtig prüfen und entscheiden, was zu behalten wert ist.
Manche Lehrmeinungen sind schwer zu beurteilen, ernsthafte Christen beurteilen manches unterschiedlich. Aber die Grundlage muss stimmen. Aussagen, die im Widerspruch zum Apostolischen Glaubensbekenntnis oder zum Nicänischen Glaubensbekenntnis stehen, können der Prüfung nicht standhalten. Das ist seit jeher gemeinsame Überzeugung der Christenheit, leider gilt das heute nicht mehr umfassend.
Es gibt zahlreiche gute christliche Bücher. Auch da gilt es zu prüfen. Kein Mensch ist irrtumslos und so sollten wir beim Lesen von Kommentaren immer „in der Schrift forschen, ob es sich so verhält“ (Apostelgeschichte 17,11).
Schließlich werden wir aufgefordert, uns selbst und unser eigenes Handeln zu prüfen (1. Korinther 11,28; Galater 6,4). Mir fällt es oft leichter, andere zu prüfen, zu beurteilen und festzustellen, was bei ihnen nicht in Ordnung ist. Ich soll mich aber selbst prüfen. Ist die Liebe zu Christus und zu meinen Mitmenschen die Motivation meines Handelns oder tue ich vieles aus Eigennutz, um Anerkennung zu bekommen, also um eigener Ehre willen oder um mir selbst Vorteile zu verschaffen? Überwinde ich meine Selbstsucht und Bequemlichkeit um meinem Herrn zu dienen?
Prüfen und das Gute behalten, wenn das in diesem Jahr dein Motto ist, kann viel Segen daraus entstehen. Wie wunderbar ist es, wenn Gott dich dann prüft und zu diesem Urteil kommt:
„Von dir gehe das Urteil über mich aus; deine Augen werden auf die Redlichkeit schauen! Du hast mein Herz geprüft, mich in der Nacht durchforscht; du hast mich geläutert, und du hast nichts gefunden, worin ich mich vergangen hätte mit meinen Gedanken oder mit meinem Mund. Beim Treiben der Menschen habe ich mich nach dem Wort deiner Lippen gehütet vor den Wegen des Gewalttätigen. Senke meine Tritte ein in deine Fußstapfen, damit mein Gang nicht wankend sei!“
(Psalm 17,2-5, Schlachter 2000)